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Wie ich meine Berufung doch noch zum Beruf machte

Welcher Arbeit möchte ich nachgehen? Diese Frage beschäftigt jeden Menschen, oft schon als Kind. Doch es ist für viele gar nicht so leicht, darauf eine Antwort zu finden. Mein Weg war lang und steinig, aber heute ist er von Erfolg gekrönt.

Kindheitsträume

Bereits als Kind lese und schreibe ich leidenschaftlich gern, aber daraus einen Beruf zu machen, kommt mir in jungen Jahren nicht in den Sinn. Da ist auch niemand, der mich in diese Richtung bestärkt. Vielleicht bin ich mit zwanzig Jahren während der Berufswahl auch noch nicht so weit, meine Leidenschaft effektiv umzusetzen und mir fehlt die Reife dafür. Mein Erstberuf (Ernährungsberaterin) bringt mir viel über andere Dinge bei, die später für mich wertvoll sind. Nach dem Studium lande ich in der Marketingbranche und leite Umfrageprojekte für Ernährungsprodukte.

2005 wandere ich von Deutschland in die Schweiz aus, stehe beruflich wieder am Anfang und kann nicht anknüpfen; hier läuft einfach alles anders. Hin und her überlege ich, was ich will, wohin will ich, wie meine berufliche Zukunft in der Schweiz aussehen soll. Ich studiere ein paar Semester Deutschpädagogik, aber kann die Fahrten von Solothurn nach Zürich bald nicht mehr vereinbaren mit meiner neuen jungen Familie. So belege ich einen Sekretariatslehrgang und kann mit dem Zertifikat in einem Spital unterkommen, aber hier fühle ich mich schnell unterfordert und unerfüllt.

Berufung ist ein Bumerang

Schreiben. Ich will doch kreativ schreiben und mit Sprache umgehen, nicht nur Berichte abtippen! Immer wieder kommt dieser Wunsch in mir hoch. Im Spital bin ich in einer Sackgasse und ständig innerlich damit beschäftigt, wie ich es anstellen kann, meinen Lebensunterhalt zu verdienen mit etwas, das mir Freude macht. Irgendwas mit Schreiben, mit der deutschen Sprache soll es sein. Aber was? Ich stöbere im Internet, finde einen Lehrgang für Journalismus, der gut vereinbar ist mit meinen Familienaufgaben, und durchlaufe ihn.

Das gibt mir wieder Auftrieb. Auch die Arbeit im Spital kann ich wieder fröhlicher bewältigen, weil ich einen Ausgleich gefunden habe: die Ausbildung zur Journalistin. Als diese abgeschlossen ist, stehe ich vor der Frage: Was mache ich jetzt damit?

Als freie Journalistin muss man sich erst einen Namen machen und viel Erfahrung aufweisen, um davon leben zu können. Angestellt kann ich die flexible Verfügbarkeit nicht leisten mit meinen inzwischen drei Kindern, für die ich Betreuung planen können muss. Was nun? Wieder Sackgasse. Wieder keine Perspektive. Wieder im Internet stöbern und innerlich hin und her denken. Ich bin nahe daran, das Schreiben aufzugeben.

Vor dem Sonnenaufgang ist die Nacht am dunkelsten

Als ich wirklich nicht mehr weiterweiss und sehe, dass ich allein keine Lösung finde, suche ich mir professionelle Hilfe und stosse auf Catherines Coachingangebot. Die Gespräche und Methoden führen mich zu der Frage: Kann ich es wagen, mich einfach hinzustellen mit all meinen Erfahrungen und Ausbildungen und damit tun, was ich will? Texte schreiben, Bücher lektorieren, Arbeiten korrigieren und auch Bücher selber schreiben. Ich recherchiere, wie der Markt für diese Tätigkeiten aussieht, probiere mich in den sozialen Medien aus, wende mich den Möglichkeiten zu und gebe mir die nötige Zeit. Das ist gut. Es sind lauter Schritte hin zu dem, was ich will. Step by step, mit Catherine im Rücken, gehe ich strategisch dem nach, was es braucht. Es erfordert Zeit und viel Geduld. Mit jedem Schritt gewinnt mein Vorhaben an Realität.

Es macht einfach Freude, alles für eine Arbeit zu tun, die mir gar nicht wie Arbeit vorkommt, weil ich sie so gern tue. Heute bin ich 50 Jahre alt und arbeite selbständig als Lektorin, Texterin, Korrektorin und Autorin. Mein Schreibbüro ist noch im Anfangsstadium, aber die stetig wachsende Anzahl an Aufträgen und die Freude an dieser Arbeit bestätigen mir, dass sich der lange Weg gelohnt hat.

Freude am Beruf

Wo liegt der Haken, dass viele Menschen ihre Arbeit nur um des Geldes willen tun? In unserem Umfeld, in Schule und Gesellschaft liegt der Fokus vor allem auf dem Geldverdienen, das ist häufig das Hauptkriterium bei der Berufswahl und es ist auch wichtig. Aber für ein glückliches und erfolgreiches (Berufs-)Leben ist es von enormer Bedeutung, dass die viele Zeit, die wir damit verbringen, keine reine Pflichtausübung ist, die uns möglicherweise gar nicht liegt. Ich denke, der Schlüssel für eine erfüllende Arbeit ist einerseits, die gegebenen Umstände richtig für sich zu nutzen, und andererseits der Glaube an sich selbst. Diese beiden Aspekte können wir miteinander kombinieren. Und wir können es wichtig nehmen, dass unsere Arbeit uns interessiert und mit Freude erfüllt.

Was hat Karin zum Erfolg gebracht?
Beruf, Berufung

Als erstes hat sie das Schreiben an sich nie verworfen. Im Gegenteil hat sie es immer einen Teil ihres Lebens sein lassen und es durfte wachsen. Schon als Kind schrieb sie gern, aber es war ihr damals nicht bewusst, dass daraus ein Beruf werden könnte. Zudem sieht es so aus, als wäre es damals dafür noch zu früh gewesen. In den weiteren Etappen ihres Lebens tauchte das Schreiben immer wieder auf, immer etwas stärker als das Mal zuvor, bis sie soweit war, die journalistische Ausbildung zu absolvieren. Das Schreiben gewann an Legitimität.

Als Karin zu mir ins Coaching kam, hatte sie die Ausbildung bereits abgeschlossen. Sie steckte in einer Phase des Zweifels. Macht es überhaupt Sinn, dem Schreiben einen beruflichen Raum zu geben? Werde ich davon leben können? Gemeinsam tasteten wir uns vor bis zu dem Punkt, wo sie eine klare berufliche Perspektive vor sich sah und wusste, wie es weitergehen sollte. Sie ging Schritt für Schritt bis zur nötigen Sicherheit, dass die erarbeitete Vision keine Illusion ist. Das ermöglichte ihr, das Schreiben, ihre Berufung, ins Zentrum ihres Berufslebens zu rücken.

Eine aussagekräftige Zahl

Beruf kommt von Berufung. Es wurde festgestellt, dass nur 5 % der Bevölkerung in unserer Gesellschaft ihre Berufung ausleben. Das heisst, 95 % von uns, ich gehöre auch dazu, dürfen sich, um sie zu entdecken, auf den Weg machen.

Den richtigen Beruf finden 

  1. Wenn wir uns mit Neuorientierung beschäftigen, ist dies ein Zeichen, dass wir mit unserer aktuellen Arbeitswelt in irgendeiner Form unzufrieden sind; darin „festzusitzen“, erschwert die Neuorientierung.
  1. Entdecken Sie sich wieder, so wie Sie heute sind, ganz neutral und unabhängig von Ihrer Arbeitssituation. Dabei sind gewisse Fragen hilfreich: Wofür lohnt es sich, an einem freien Tag den Wecker zu stellen? Was macht Sie stolz in Ihrem Leben? Wo setzen Sie Ihre Energie gerne ein und wo „schwindet“ sie? Tauchen Sie in jede Frage ein und werden Sie sich bewusst darüber, was dahintersteckt. Warum zeigt dieser oder jener Punkt so eine Wirkung in Ihrem Leben? Was ist sein Kern? Was macht ihn so wichtig?
  1. Mit diesen Kriterien ist es nun viel einfacher, entweder die Berufsrichtung zu definieren oder die Berufsidee, die im Raum steht, zu überprüfen. Auch werden Sie zu diesem Zeitpunkt genau wissen, auf was Sie achten müssen, welches Umfeld für Sie das Richtige ist, in welcher Form Sie dem Beruf nachgehen sollen, so dass dieser Sie auch nachhaltig erfüllen kann.
  1. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es nicht ganz einfach ist, Punkt 2 alleine zu reflektieren. Lassen Sie sich dabei helfen. Gehen Sie den Weg zu zweit mit einem gutgesinnten Freund oder einem Coach, der Ihnen hilft, dem Kern auf den Grund zu gehen.

Dieser Text wurde 4-händig geschrieben, den Part „Wie ich meine Berufung doch noch zum Beruf machte“ wurde von meiner Kollegin, Kundin und Texterin Karin Engelkamp von Textengel in Solothurn verfasst www.textengel.ch Die Erläuterungen dazu von Catherine Sorg.
Das Bild wurde von meiner EOL Kollegin Claudia Esser, manusfactur, aus Dorsten in Deutschland speziell dazu erstellt www.manusfactur.de

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in Allgemein Einzelunternehmen Neuorientierung | 22. August 2018 | von Catherine Sorg